Leistungen
Die Neurologische Untersuchung
Elektroneurographie ENG
Elektromyographie EMG
Elektroezenphalographie EEG
Neurovaskulärer Ultraschall
Nerven- und Muskelultraschall
Evozierte Potentiale
Botulinumtoxin bei neurologischen Erkrankungen
Infusionstherapien
Kognition-und Verhaltensneurologie
Gutachten und Versicherungsmedizin
Die neurologische Untersuchung
In der Neurologie werden Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks, der peripheren Nerven und Muskeln untersucht und behandelt. Die neurologische Untersuchung, oder auch als klinisch-neurologische Untersuchung bezeichnet, ist ein wesentlicher Bestandteil der Abklärung von Erkrankungen auf neurologischem Fachgebiet.
Bei einer neurologischen Untersuchung werden die einzelnen Funktionssysteme des Nervensystems und Muskeln mit einfachen und dennoch sehr aussagekräftigen Methoden geprüft. Hierbei werden wie bereits vor 100 Jahren keine hochmodernen Maschinen, sondern mitunter der Reflexhammer oder eine Stimmgabel verwendet. Erst im Zusammenspiel zwischen der Krankheitsgeschichte und der klinisch-neurologischen Untersuchung ist es möglich eine Diagnose zu vermuten oder gar zu stellen und sie bei Bedarf mit weiteren Untersuchungen zu sichern.
Die neurologische Untersuchung ist in der Regel schmerzlos.
Hierbei werden unter anderem neben den wichtigen Hirnnerven wie zum Beispiel dem Sehvermögen, der Blickmotorik oder dem Gleichgewichtsnerv, die Kraft der Muskulatur, die Reflexe der Arme und Beine, die Gefühlsempfindung an den Armen oder Beinen, die Koordination und das Gleichgewicht untersucht. Darüber hinaus werden mitunter Bewegungsabläufe und das Gangbild getestet. In sehr vielen Fällen kann diese einfache Untersuchung einen wesentlichen Beitrag zur Diagnosefindung liefern.
Elektrophysiologie
Mittels der elektrophysiologischen Untersuchungsmethoden können wir die Funktionsweise der peripheren Nerven und der Muskeln untersuchen. Diese Methoden beruhen darauf, dass sowohl die Nerven wie auch die Muskeln ihre Arbeit mit elektrischen Mini-Strömen verrichten. So rast in den motorischen Neuronen ein elektrischer Strom mit einer Geschwindigkeit von circa 50m/s (dh 180km/h!) vom Rückenmark in die Peripherie, um das Signal zur Bewegung an die Muskeln weiterzuleiten. Liegt nun eine Störung des peripheren Nervensystems vor, so ist diese Geschwindigkeit deutlich vermindert oder aber die Muskelantwort deutlich reduziert.
Bei folgenden Krankheitsbildern werden die elektrophysiologischen Untersuchungen angewandt: Nervenengpasssyndrome wie das Carpaltunnelsyndrom oder das Ulnaris Neuropathie am Ellbogen, Bandscheibenvorfälle, Polyneuropathien, Störungen der neuromuskulären Übertragung wie zB Myasthenie, verschiedene erworbene oder vererbte Muskelerkrankungen oder Amyotrophe Lateralsklerose.
Die beiden grossen Untersuchungsmethoden sind die Elektroneurogaphie ENG und die Elektromyographie EMG.
ENG: Elektroneurographie
Zur Erfassung einer Polyneuropathie ist eine elektroneurographische Untersuchung notwendig. Wir können messen, wie schnell Ihre Nerven leiten und auch wie viele Nerven, falls sie geschädigt sind, überhaupt noch ihre Arbeit verrichten. Anhand der Resultate können wir unterscheiden, ob bei einer Polyneuropathie der Nerv selber oder ‘nur’ seine Isolationsschicht geschädigt ist. Diese Unterscheidung hilft uns, den möglichen Ursachen einer Polyneuropathie auf die Schliche zu kommen. So wissen wir, dass bei einer diabetisch bedingten Polyneuropathie sowohl der Nerv wie auch seine Isolationsschicht betroffen ist, bei bestimmten entzündlichen Neuropathien jedoch primär die Isolationsschicht angegriffen wird.
Technik
Für die Untersuchung der motorischen Nerven werden über einem Zielmuskel (meist an den Händen oder an den Füssen) 2 Oberflächenelektroden geklebt (vergleichbar mit den Elektrodenklebern beim EKG). Nun wird der Nerv an unterschiedlichen Stellen, sehr nah beim Muskel aber auch an 1 oder 2 Stellen weiter oben in seinem Verlauf, mit zunehmender Stromstärke stimuliert . Meist reicht eine Stärke von 40-50mA aus, um den Nerv bestmöglichst zu stimulieren. Die Muskelantwort (sichtbar ist ein Zucken, gemessen wird eine Potentialdifferenz) wird durch die Oberflächenelektroden via Kabel an die ENG Maschine weitergeleitet und in ein optisches Signal umgewandelt. Mittels der von der Maschine gemessenen zeitlichen Latenz und der an der Oberfläche gemessenen Distanz kann die Nervenleitgeschwindigkeit ausgerechnet werden.
EMG: Elektromyographie
Die EMG Untersuchung ist verglichen mit der Neurographie eine empfindlichere Methode, um Schädigungen festzustellen. Meist können wir eindeutig unterscheiden, ob eine Schwäche oder Lähmung auf eine Muskelerkrankung oder auf eine Schädigung eines oder gar mehrerer Nerven zurückzuführen ist. Zusätzlich liefert sie Informationen, ob die Schädigung des Muskels oder der Nerven noch akut ist oder schon länger zurückliegt. Auch ist es möglich, nur leichte, von aussen nicht sichtbare Schädigungen einzelner oder mehrerer Nerven sichtbar zu machen, zB wenn eine Bandscheibe auf eine Nervenwurzel drückt, schmerzt, aber keine eigentliche Schwäche von aussen nachweisbar ist.
Technik
Der Untersucher sticht mit einer speziell dafür angefertigten Nadel, wo Ableitelektroden in Miniaturform verpackt sind, in den einzelnen Muskel. Dank der ausgeklügelten Technik ist die Nadel aber nicht grösser als diejenige für eine normale Blutentnahme. Nun wird der Muskel in totaler Ruhe (Sie dürfen sich entspannen) aber auch unter leichter Anspannung (zB Fuss soll leicht angehoben werden) und später auch kurz unter voller Anspannung untersucht. Sie werden während der Untersuchung immer vom Untersucher angeleitet, was zu tun ist. Sie spüren natürlich den Stich durch die Haut und teils auch die für eine sorgfältige Untersuchung notwendigen kleinen Positionswechsel der Nadel im Muskel. Es ist sehr unterschiedlich, ob die Untersuchung als schmerzhaft oder nur leicht ‘picksend’ empfunden wird. Nur in seltenen Ausnahmefällen (wie zB bei Kindern) müssen Beruhigungsmittel eingesetzt werden. Nicht selten berichten die Patienten über ein wenige Tage andauerndes Muskelkatergefühl im untersuchten Muskel, das jedoch harmlos ist.
Elektroenzephalographie
Die Elektroenzephalographie (EEG) dient uns zur Diagnose und Verlaufsbeurteilung einer Epilepsie. Bei dieser Erkrankung werden immer wieder Krampfanfälle ausgelöst, die durch eine plötzliche exzessive Entladung von Nervenzellen verursacht werden. Dies kann unterschiedliche Ursachen haben, wie z.B. Tumore, Gefässmiss-bildungen, genetische Ursachen, Entzündungen, Autoimmunerkrankungen wie z.B. eine limbische Enzephalitits, Durchblutungsstörungen oder angeborene Strukturveränderungen im Gehirn. Manchmal bleibt die Ursache aber auch unklar.
Epilepsie ist eine der häufigsten Erkrankungen des zentralen Nervensystems, in der Schweiz sind etwa 80.000 Menschen davon betroffen. Es gibt verschiedene Arten der Epilepsie. In manchen Fällen kommt es zu einem Zucken von Armen und Beinen ohne Bewusstseinsverlust (fokale Anfälle), in anderen Fällen bemerkt der Patient z.B. eine Geschmacksveränderung oder hat andere merkwürdige Empfindungen wie ein aufsteigendes Unwohlsein oder komisches Gefühl im Kopf. Auch kürzere oder längere Bewusstseinstrübungen, Gedächtnislücken, Verwirrtheit oder Schwindel sind möglich. Bei grossen Anfällen (Grand mal) tritt eine Bewusstlosigkeit ein, die Muskulatur verkrampft sich, z.T. setzt der Atem aus, bevor es zu Zuckungen an Armen und Beinen kommt. Es gibt heutzutage viele wirksame Medikamente, durch die 2/3 der Patienten anfallsfrei werden, sofern die Einnahme der Medikamente regelmässig erfolgt.
EEG
Mit Hilfe des EEGs können wir die elektrische Aktivität des Gehirns messen und dabei Veränderungen nachweisen wie z.B. das Auftreten epilepsietypischer Muster, welche fokal oder auch generalisiert auftreten können. Auch dient das EEG zum Nachweis einer möglichen regionalen Verlangsamung im Sinne einer Herdstörung oder auch einer allgemeinen Verlangsamung, welche verschiedene Ursachen haben kann wie z.B. stoffwechselbedingte, medikamentös-toxische Ursachen oder auch bei Vorliegen verschiedener Demenz-Erkrankungen. Ein normales EEG schliesst allerdings eine Epilepsie nicht aus.
Das EEG entsteht durch Signale aus der Umwelt, welche von den Sinnesorganen aufgenommen und in Serien von kurzen Spannungsimpulsen umgeformt werden. Über Nervenbahnen werden die Impulse in das Gehirn geleitet. Die Impulse vieler Nervenzellen bilden dabei die EEG-Wellen. Der Verlauf der Wellen hängt davon ab, wie aktiv unser Gehirn gerade ist, ob man z.B. wach ist, konzentriert, müde ist oder schläft. Jede Welle gibt Auskunft über die Aktivität der Nervenzellen in einer bestimmten Hirnregion. Unterschieden werden Alpha-Wellen (8-13/Sek. (Hertz, Hz), die die Hirnaktivität in Ruhe mit geschlossenen Augen, aber wachem Zustand, den sogenannten Grundrhythmus, abbilden. Beta-Wellen (14-30 Hz), zeigen sich bei geöffneten Augen, Sinnesreizen und geistiger Aktivität. Theta-Wellen (4-7 Hz) entstehen z.B. beim Einschlafen oder starker Müdigkeit. Delta-Wellen (0,5-3,5 Hz) signalisieren den Tiefschlaf.
Technik
Die Haare sollten vor der EEG Untersuchung gewaschen sein und ohne Rückstände von Haarfestigern, Gel oder Haarspray. Bei der Ableitung eines EEGs werden Ihnen an bestimmten Stellen nach dem 10-20 System Elektroden auf dem Kopf angebracht, die die Hirnströme, die EEG-Wellen des Gehirns messen können und über Kabel mit einem EEG-Gerät verbunden sind. Die abgeleiteten EEG-Wellen können dann auf einem Computermonitor verfolgt und beurteilt werden. Die Spannungsimpulse an der Kopfhaut sind sehr schwach, sodass EEG-Aufzeichnungen sehr störanfällig sind und man während der Registrierung ruhig sitzen muss, möglichst in entspannter ruhiger Haltung. Die Untersuchung ist schmerzfrei und dauert bei einem Routine-EEG mit Anbringung und nachfolgender Entfernung der Elektroden etwa ¾ Stunde. Im Rahmen der EEG Ableitung werden verschiedene Provokationen durchgeführt wie die Hyperventilation, wo Sie kräftig ein- und ausatmen müssen sowie eine Fotostimulation, wo in bestimmten Zeitabständen kurze Lichtreize aufeinander folgen. Auch erhalten Sie von unserer medizinischen Fachkraft wiederholt die Aufforderung, die Augen kurz zu öffnen und dann wieder zu schliessen. Die Provokationsmassnahmen dienen dazu, die Wahrscheinlichkeit des Auftretens epilepsietypischer Muster im EEG zu erhöhen. Weiterhin steht uns die Möglichkeit zur Verfügung, ein Schlafentzugs-EEG bei Ihnen durchzuführen, welches nochmals die Aussagekraft des EEGs erhöhen kann, um damit die Diagnose einer Epilepsie stellen zu können.
Neurovaskuläre Duplexsonographie
Mit dieser Methode können wir die hirnversorgenden Blutgefässe untersuchen, wenn eine Durchblutungsstörung des Gehirns vermutet wird oder bereits vorliegt. In einem solchen Fall dient der Gefässultraschall dem Nachweis von Gefässverengungen oder auch einem Gefässverschluss. Weitere Gründe für eine neurovaskuläre Duplexsonographie bestehen auch dann, wenn in anderen Gefässstromgebieten Verengungen vorliegen, z.B. Verengungen der Herzkranzgefässe oder der Beinarterien oder wenn Sie ein hohes kardiovaskuläres Risikoprofil aufweisen, bei Ihnen z.B. ein Bluthochdruck, ein Diabetes mellitus oder erhöhte Cholesterin-Werte bekannt sind. Auch bei Verdacht auf eine Entzündung im Bereich der Gefässwände, einer sogenannten Grossgefässvaskulitis ist der Ultraschall wichtig. Sinnvoll kann dieser auch bei bestimmten Kopfschmerzformen, Schwindel oder wiederholten Synkopen sein.
Mit der Duplexsonographie können wir zum einen die Blutströmung im Gefäss farbkodiert messen (blau und rot) und mittels schwarz-weiss-Bild sowohl das Gefäss wie auch das umliegende Gewebe darstellen. Verengungen der Gefässe (Stenosen) können z.B. bei entzündlichen Prozessen in der Gefässwand oder deren Einriss (Dissektion) auftreten. Am häufigsten entstehen diese durch Gefässverkalkungen, den sogenannten arteriosklerotischen Plaques, die wir mit dem Ultraschall erkennen und hinsichtlich ihrer Grösse, Lokalisation und Struktur genauer beurteilen können. Diese bilden sich vor allem an Gefässaufzweigungen, insbesondere im Abgangsbereich der A. carotis externa und der A. carotis interna durch die dort veränderte Blutströmung. Bei Grössenzunahme der Plaques kann sich dann eine Carotis-Stenose entwickeln. Mit Hilfe der Duplexsonographie können wir den Stenosegrad quantifizieren. Dies ist wichtig, da bei höhergradigen Stenosen der Blutfluss zum Gehirn entsprechend vermindert ist, wodurch neurologische Symptome auftreten können, wie z.B. eine plötzliche Sehstörung, Sprachstörung, Schwindel oder eine Halbseitenschwäche. Wird eine solche Gefässstenose bei der Untersuchung bei Ihnen festgestellt, wird diese abhängig vom Stenosegrad entweder mit Medikamenten behandelt oder bei sehr hochgradigen wie auch bei zuvor aufgetretenen neurologischen Symptomen mit einem Stent im Gefäss versorgt oder durch eine Operation.
Technik
Die Untersuchung findet in entspannter Position im Liegen statt. Abhängig davon, ob die extrakraniellen oder intrakraniellen Gefässe untersucht werden sollen, werden unterschiedliche Ultraschall-Sonden verwendet. Für die extrakraniellen Gefässe am Hals wird eine 5-10 MHz Linearsonde und für die intrakraniellen Gefässe, welche durch den Schläfenknochen und am Hinterkopf im Nacken untersucht werden, eine spezielle 2,5 MHz Sektor-Sonde. Mit Hilfe der neurovaskulären Duplexsonographie können wir nicht invasiv im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen bei entsprechendem kardiovaskulären Risikoprofil die Hirngefässe auf das Vorliegen von arteriosklerotischen Plaques, Stenosen, Dissektionen oder Entzündungen der Gefässwand hin untersuchen. Auch kann der Ultraschall für Verlaufskontrollen bei bekannter Stenose oder auch zur Nachsorge nach erfolgter TEA oder Stent-Implantation eingesetzt werden.
Nerven- und Muskelultraschall
Neu haben wir in unserer Praxis die von den Patienten sehr geschätzte und nicht-invasive Methode der Ultraschalldiagnostik des peripheren Nervensystems etabliert. Die meisten peripheren Nerven lassen sich mit den modernen hochfrequenten Schallsonden darstellen und in ihrem Verlauf dynamisch und in Echtzeit verfolgen, was auch von den Patienten sehr geschätzt wird. So finden wir bei den Kompressionsneuropathien die Nerven an entsprechender Stelle mit veränderter Struktur und verdickt vor. Oder auch bei entzündlichen Neuropathien können die Nerven, jedoch unabhängig von einer Engpassstelle, verdickt sein oder lassen sich mit einer vermehrten Durchblutung darstellen.
Auch durch die sonographische Darstellung der Muskel, sowie deren kleine, von aussen nicht sichtbaren, Bewegungen erhalten wir einen besseren Einblick in die Störung der entsprechenden Muskeln oder die Muskel versorgenden Nerven.
Technik
Den meisten Patienten ist die Ultraschalltechnik aus anderen medizinischen Gebieten (zB Gastroenterologie, Kardiologie, Gynäkologie) bekannt. Auch wir verwenden die gleichen Geräte, zur Darstellung der Nerven benötigen wir jedoch höherfrequente Sonden. Je nach dem welche Nerven oder Muskel betroffen sind, untersuchen wir die Arme, den Hals, den Zungengrund oder die Beine. Sie können dann als Patient Ihre Nerven oder Muskeln selber in Echtzeit auf dem Bildschirm verfolgen.
Evozierte Potentiale SSEP und MEP
Text folgt in Kürze
Botulinumtoxin bei neurologischen Erkrankungen
Text folgt in Kürze
Infusionstherapien
Bei uns in der Praxis haben wir die Möglichkeit, verschiedene Infusionstherapien durchzuführen.
Kognition-und Verhaltensneurologie
Text folgt in Kürze
Gutachten und Versicherungsmedizin
Text folgt in Kürze